Friday 31 August 2012

Zoom

"Zoom" by Carmen Casagrande, Novatanz. Photos by Bettina Malik. Dance: Patrick Entat and me.





Wednesday 29 August 2012

Take a Quiet One




Dennis and I talked about what we look for in music. As happens often, I finally could mouth my thoughts through conversation. Music rarely achieves a quality of silence. Since I listen to music a lot when I write or work on the computer, I want it to be 

a) very good
b) gentle, soft, melodic
c) not too dominant -

It has to allow my concentration to stay on its on peak, instead of trying to catch my attention, as is at least part of the goal for most creative work that wants to be sold.

Monday 27 August 2012

Brendel | Widersprüche

In einem Interview mit dem SPIEGEL benannte der mittlerweile 81jährige Pianist Alfred Brendel die Widersprüche seines Berufs:

Brendel: Wer nur für das Publikum spielt, der sollte zuhause bleiben. Das würde doch bedeuten, dass man zum Publikum hinunter spielt, statt das Publikum zu animieren, heraufzuhorchen. Man spielt für sich und das Publikum... In diesem Beruf stecken so viele Widersprüche.
Spiegel: Welche?
Brendel: Man spielt und muss zugleich vorausdenken. Man muss sich selbst hören und sich zuhören und zugleich für die Ohren der Leute in der letzten Reihe spielen. Man muss sich kontrollieren und sich vergessen. Man hat einen genauen Plan und muss sich trotzdem offenhalten.
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Die Herausforderungen die das Tanzen an mich stellt, empfinde ich als ebenso breit gespreizt: Das Spannungfeld zwischen Publikum und mir selbst, zwischen Kontrolle und Selbstvergessenheit, zwischen Technik und emotionalem Ausdruck erweist sich als immer wieder neu zu knackender Knoten. Wie pflegte unsere Professorin Malou Airaudo zu sagen?

"To be free doesn't mean to be all over the place!"

Friday 24 August 2012

Filmtipp

In der ZDF-Reihe 37° begleitet Dokumentarfilmer Gregor Bialas den Selbstversorger Gottfried auf seinem Hof bei Osnabrück.

Der Film beginnt gewissermaßen mit einem Tiefpunkt: Gottfried rastet vor der Kamera aus, weil sein Brunnen trocken liegt. Der zu hohe Wasserverbrauch der Menschen macht ihn wütend. Im Laufe des Films offenbart sich - häufig zwischen den Zeilen - ein sanftmütiger, reflektierter Mensch, der ungewöhnlich weitreichend zu seinen Prinzipien steht. Die Tiere vertrauen ihm offenbar vollkommen. 

Die Intensität der Reaktionen, die er beim Dokumentarfilmer Bialas hervorruft, lassen die Konsequenzen solch eines Lebensweges erahnen. Gottfried versteht es klug, die Person des Beobachters - und die Beziehung, die sich zwischen den beiden entwickelt - in den Fokus zu ziehen. Bialas erlaubt sich den Kniff, Gottfrieds Freundin, die ebenfalls auf seinem Hof wohnt, erst in der Mitte des Films auftauchen zu lassen. Ein Schmankerl!

Tuesday 14 August 2012

novaTanz „zoom“


 Eine Tanzproduktion von Carmen Casagrande 

Zwei Männer begegnen einander mit ihren persönlichen Erinnerungen, geben sich preis und spiegeln ihre Ängste und Freuden. Harte Worte treffen auf fließende Gesten, fast Vergessenes taucht wieder hoch und durchdringt dünne Häute. Welche Bilder, welche Gefühle erwachen in der Rückschau auf Vergangenes, auf die Kindheit? Welche Dynamik entsteht, wenn unterschiedliche Blickwinkel aufeinanderprallen? 

In ihrem Tanzduo lenkt Carmen Casagrande den Blick der Zuschauer auf die Vielschichtigkeit des Erinnerns und die Irritationen, die in der Kommunikation darüber entstehen können. Eine Geschichte zwischen den emotionalen Fronten. Nach „Schaufenster“ ist „zoom“ ihre zweite Arbeit für novaTanz.

Bilder HIER

Konzept, Choreografie und Regie: Carmen Casagrande
Ko-Regie: Britta Lieberknecht
Assistenz: Slava Gepner
von und mit: Patrick Entat und Max Pothmann
Produktionsleitung/PR: nützlich + schön

Premiere: 30. August 2012, 20 Uhr 
weitere Aufführungen 31. August 
und 1. September 2012
Ort: Bühne der Kulturen - Arkadas Theater, Platenstr. 32, 50825 Köln 

www.buehnederkulturen.de 
www.novatanz.com 

Gefördert vom Kulturamt der Stadt Köln.

Sunday 12 August 2012

Road to Anywhere

In Long Day Part I erwähnte ich meine Begegnung mit dem Straßenmusiker Dave Shire in Nîmes im Spätsommer 2011. Auch Kevin Dorney war mir in der wunderbaren Jugendherberge über den Weg gelaufen, in der abends Gäste, Angestellte und deren Freunde zusammensitzen und so genießerisch feiern, dass man sich mitten in eins der berühmten Feste von Asterix' Galliern versetzt fühlt. 

Auf meiner Radtour von Baden-Baden nach Narbonne blieb ich zwei Tage länger als geplant in Nîmes, weil die Leute dort so nett waren. Drei Monate und einen südfranzösischen Sommer später fuhr ich zurück nach Deutschland. Erneut quälte ich mich mit dem schwer beladenen Fahrrad die steile, wirklich STEILE Bergstraße hoch, rollte erschöpft durchs Tor der Herberge - und da saß Kevin noch immer, im Schatten an die Hauswand gelehnt und neben ihm Dave. Beide schienen nur drauf gewartet zu haben, dass einer vorbeikommt, um eine Runde Bier auszugeben.

Jetzt hat Kevin Dave, seinen Song und die Atmosphäre der Stadt auf Video gebannt:

Tuesday 7 August 2012

Reality Bites


Für alle, die sich mal ernsthaft gefragt haben, wie ein Tänzerleben wirklich aussieht: Hier sind 75 Minuten des morgendlichen Trainings am Royal Ballet, London - mit Interviews dazwischen. Ungefähr so sieht das Training professioneller Kompanien rund um den Globus aus.

Ich wünschte, ich hätte früh genug angefangen, um so ein Level zu erreichen. 

Und mit einem Körper ausgestattet zu sein, der widerstandfähig genug ist, um das auszuhalten...

I mean: LOOK AT THOSE PEOPLE!!